Göbekli Tepe


2004
Schwer zu finden, aber dann geheimnisvolle Stelen in schöner Landschaft


2012
Fuchs du hast die Gans gestohlen Alle meine Entchen
Zentrale Anlage Übersicht mit Rundweg Hund - Katze - Maus


Seit 1995 gräbt das Deutsche Archäologische Institut mit dem Museum von Urfa am Göbekli Tepe einen steinzeitlichen Siedlungshügel aus, und man ist der Meinung, hier die ältesten architektonischen Zeugnisse überhaupt gefunden zu haben. Die jüngste der Schichten wird nach C 14-Methode um 8000 v. Chr. datiert, die ältesten - man ist nicht ganz sicher - noch einige tausend Jahre früher. Damit wären die gefundenen Zeugnisse noch um einiges älter als die in Çatal Hüyük vorliegenden. Sie markieren den Übergang von der Zeit der Sammler und Jäger zur Seßhaftigkeit.
Das Erstaunliche ist, daß es sich hier nicht um Wohnhäuser, sondern um Kunstwerke mit eindeutig "kultischem" Charakter handelt. Die kreisförmig angeordneten stelenartigen Gebilde sind mit Tierreliefs (Löwen, Stiere, Wildschweine, Schlangen u.a.) verziert. Die Ausgräber schließen daraus, daß die damaligen Jäger an ihrem Treffplatz zuerst tempelartige Anlagen bauten und sich erst später dauerhaft dort niederließen.
Stelen und verbindende Mauern sind schön zu erkennen, am höchsten Punkt liegen auch noch Bauten, die als Gräber identifiziert wurden. Die Tierreliefs kann man leider nur im Internet bewundern, da sie vor Ort mit Plastikfolie eingepackt sind. Trotzdem lohnt der Besuch, und sei es nur wegen der Anfahrt durch eine phantastische Landschaft.
Nachtrag 2012: Es hat sich inzwischen sehr viel getan, die ganze Anlage ist besuchertechnisch aufbereitet. Über einen Rundweg aus Bohlen kann man den größten Teil der Kreisanlagen wunderbar sehen (und photographieren). Zwar sind etliche empfindliche Stücke noch eingepackt, aber das Sichtbare ist schon allein den Weg wert.Die islamischen Gräber auf der Hügelspitze sind restauriert, sie werden beim Graben ausgespart, aber im weiteren Gelände wird fleißig weitergesucht.

Der Weg nach Göbekli Tepe ist ohne Führer kaum zu finden. Ich will trotzdem eine Beschreibung versuchen. Ca. 6 km östlich von Urfa, auf der Straße nach Mardin, liegt auf der linken Straßenseite eine Sefkat-Tankstelle. Wenige hundert Meter vorher führt eine asphaltierte Straße nach Norden. Sobald man die nördlich der Straße liegende Hügelkette umfahren hat, zweigt eine weitere Straße nach links ab, beschildert nach Örencik Köyü. Dieser folgt man bis ins erste Dorf (kein Ortsschild, aber vermutlich eben Örencik Köyü). Kurz nach Einfahrt in den Ort geht ein holpriger Weg schräg nach rechts, also Norden, der noch eine Weile durchs Dorf führt und dann weiter in die Berge geht. Ihm folgt man geraume Zeit durch herrlich schroffe Landschaft, und wenn man das Glück hat, keine falsche Abzweigung zu erwischen, sieht man irgendwann linker Hand das Zelt des Grabungswächters stehen. Unzweifelhaft wird er einen ebenso sehen und sich bemerkbar machen, danach sind es noch hundert Meter um den Hügel bis zur Ausgrabungsstelle.
Der einfachere und sicherere Weg ist es aber, im Museum in Urfa nach einem Führer zu fragen.
Noch ein Nachtrag: Inzwischen ist der Göbekli Tepe von Urfa aus hervorragend ausgeschildert, die Straße ist ausgebaut, man kann den Ort nicht mehr verfehlen. Ich lass den alten Abschnitt trotzdem hier stehen, weil es beim ersten Mal so schön abenteuerlich war.

Auf der Projektseite des Deutschen Archäologischen Instituts findet man Bilder der Reliefs und Informationen der Ausgrabenden: www.dainst.org/index_642_de.html
Etliche Bilder findet man auch bei: www.gik.uni-karlsruhe.de/projekte/urfa/index.htm

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