Kusakli-Sarissa


Der ganze Hügel Stadttor Grabungen Der große Tempel


Mitten in der öden Steppenlandschaft von Ost-Kappadokien erhebt sich der Hüyük von Kusakli mit der hethitischen Stadt Sarissa. Seit 1993 gräbt hier Andreas Müller-Karpe von der Philipps-Universität in Marburg die Stadt aus dem 16. Jahrhundert v. Chr. aus. Das Besondere daran ist, daß sie die einzige bisher ausgegrabene Hethitersiedlung ist, die neu, das heißt nicht auf den Resten einer vorhandenen Ortschaft angelegt wurde. Das freut den Forscher natürlich! Wenn man wie wir das Glück hat, vom Grabungsleiter selbst durch das Gelände geführt zu werden, merkt man ihm den Entdeckerstolz schon an, und auch für uns wurde es dadurch ein spezielles Erlebnis. Die Begeisterung der Archäologen konnte sogar noch gesteigert werden, als (später, wir waren 2002 hier) im Jahr 2004 hier mykenische Keramik aus dem 14. vorchristlichen Jahrhundert gefunden wurde, der östlichste Fund dieser Art und bis heute der einzige Nachweis für Verbindungen zwischen Mykene und dem Großreich der Hethiter.
Die Ruinen selbst erinnern etwas an Hattusa, sie sind natürlich nicht so spektakulär wie bei römischen oder hellenistischen Städten, aber das ist bei einer hethitischen Stadt auch kaum zu erwarten. Die Gebäude waren, bis auf die Grundmauern, fast ausschließlich aus Lehmziegeln gebaut, und von denen bleibt nach dreieinhalbtausend Jahren nun mal nichts übrig. Da ist dann eher die Phantasie angesprochen.
Die Fahrt zu dem Teich mit dem "Huwasi-Heiligtum", etwas weiter in den Bergen, mussten wir wegen beginnenden Gewitters leider abbrechen.

Von Sivas fährt man nach Südwesten in Richtung Sarkisla, dort biegt man links ab nach Altinyayla. Auf dem Weg dahin gibt es irgendwo eine Abzweigung mit einem leider leicht zu übersehenden Schild nach "Sarissa", also aufgepasst! Danach ist es aber gut zu finden und schon von weitem zu sehen.

Die Seite der Ausgräber gibts bei www.staff.uni-marburg.de/~kusakli/welcome.htm, und Wikipedia gibts natürlich auch noch.

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