Sumatar


Grotte mit
Reliefs im Ort
Tempel (Saturn?) Mond- und Sonnengott
am Zentralhügel
Noch mehr Tempel
im Umkreis


Sumatar liegt in der faszinierenden Steinwüste des Tek-Tek-Gebirges östlich von Urfa in dem und um das Dorf Yagmurlu. Es ist ein Heiligtum der Sabier, einer recht rätselhaften Religionsgemeinschaft, die unter dem Namen Marilaha den babylonischen Mondgott Sin anbetete. Der wurde bis mindestens ins 14., vielleicht bis ins 17. Jahrhundert, auch im nahegelegenen Harran verehrt. In Sumatar liegen um einen Zentralhügel in einem Halbkreis von 500 m Radius auf mehreren Hügeln Tempel der verschiedenen Gestirne, Saturn, Sonne, Mond, Merkur, Venus usw., darum herum in einem größeren Kreis (1000 m) noch weitere. Auf dem Zentralhügel sind zwei Reliefs zu sehen, laut unserem Führer Mond- und Sonnengott darstellend. Im Dorf am Fuß des Hügels befinden sich mehrere Grotten, meist als Ställe oder anderweitig in Gebrauch. In einer von ihnen finden sich eine Reihe von geheimnisvollen Reliefs mit aramäischen Inschriften. Den nächstgelegenen Tempel, wahrscheinlich des Saturn, haben wir bestiegen. Möchte man alles sehen, müsste man sich wohl im Dorf einquartieren, es würde mehrere Tage brauchen. Die Aufgabe wäre sicherlich interessant, die Tempel sollen nach Berichten noch mehr oder weniger erhalten sein, bei verschiedenen sind noch, wie auch bei Saturn, Krypten mit Grablegen zu sehen, von einem wird noch über ein Löwenrelief berichtet. Archäologische Untersuchungen hat noch niemand in Angriff genommen. Die wären sicherlich nicht nur vielversprechend, sondern auch bitter nötig, denn die Relikte verfallen mehr und mehr bzw. werden von den Dorfbewohnern in Beschlag genommen.
Im Ortszentrum steht immerhin eine Informationstafel, und als wir ankamen, wurden wir von einem freundlichen jungen Türken in Empfang genommen, der uns zu der Grotte, dem Tempel und den Reliefs führte, die wir sonst kaum gefunden hätten.

Die Anfahrt lässt sich hier kaum beschreiben. Von Sanliurfa fährt man nach Osten in Richtung Mardin, etwa 11 km hinter Camlidere biegt man nach Überquerung eines breiten Kanals nach rechts ab. Danach geht es über die Dörfer Ince, Tepedibi, Canakci, Asri, wo man nochmal den Kanal überquert, ins steinige Gebirge. Dort passiert man Karahisar und verschiedene namenlose Dörfer, bis man schließlich (nach mehrmaligem Fragen) nach Yagmurlu kommt. Dort gibt es sogar einen winzigen Wegweiser nach "Sogmatar". Folgt man diesem, kann man nichts mehr falsch machen.

Im Netz gibt es einige, mehr oder weniger wissenschaftliche, Seiten zu Sumatar, z. B.: wn.com/Sumatar_Harabesi, theodorhary.com/aktuelle.htm#ed oder Bilder bei picasaweb.google.com/Safak.Salli/Sumatar. Den Wikipediaartikel muss ich erst noch schreiben.

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