Yazilikaya
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Tempel-Vorbau |
Hauptkammer A |
Tudhalija |
Eingang Kammer B |
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12 Götter |
Kammer B |
Schwertgott |
Nochmal Tudhalija |
Yazilikaya ist der kleinste, aber feinste Teil der hethitischen Hauptstadt Hattusa. Das Felsheiligtum liegt etwa zwei Kilometer vom Stadtgelände entfernt. Es wurde im 15. Jahrhundert v. Chr. erbaut, im 13. Jahrhundert hat König Tudhaliya IV. die wunderbaren Reliefs erstellen lassen. Was oder wer genau dort gefeiert wurde, ist nicht so ganz klar, auf alle Fälle ist in den Darstellungen, außer dem König selbst, ein Großteil der hethitischen Götterwelt vertreten.
Das Heiligtum besteht aus zwei natürlichen Kammern, von denen die erste (A) die weitaus größere ist. Man betritt sie durch ein vorgelagerte Tempelgebäude, von dem nur noch Grundmauern zu erkennen sind. In der Kammer marschieren auf der linken Felswand in einer endlosen Reihe von Reliefs die männlichen Gottheiten, auf der rechten die weiblichen auf ein gemeinsames Ziel zu. Im Zentrum, wo sich beide Reihen treffen, sind die Hauptgötter Teschub und Hepat, Wettergott und Sonnengöttin, auf den Schultern von Berggöttern bzw. eines Leoparden zu
sehen. Ihnen gegenüber ist das größte Bild, das den einzigen Menschen in dieser illustren Versammlung, natürlich Tudhaliya selbst, darstellt.
Kammer B ist nur durch einen engen Felsspalt zugänglich, dessen Eingang rechts und links von Dämonenreliefs bewacht wird. Die 18 m lange und an der breitesten Stelle 4 m breite Kammer war bis ins 19. Jahrhundert verschüttet, sodaß die Reliefs erheblich besser erhalten sind als in der großen Kammer, wo sie dreieinhalbtausend Jahre dem Wetter ausgesetzt waren. Diese kleinere Kammer hat vermutlich Tudhaliyas Sohn Suppiluliuma II. für seinen Vater errichten lassen. Hier sieht man auf der linken Seite zwei sehr schöne Reliefs, von denen das erste den recht geheimnisvollen Unterweltsgott Nergal darstellt, dessen Körper aus Löwenfiguren und einem Schwert besteht. Das zweite zeigt wieder den Hauptdarsteller Tudhaliya, der von seinem persönlichen Schutzgott Scharruma in den Armen gehalten wird. Auch hier ist er der einzige Mensch unter Göttern, denn auf der gegenüberliegenden
Felswand ist das schönste und wahrscheinlich bekannteste Relief von Yazilikaya, das der zwölf Unterweltgötter. Die absolut identischen Figuren mit ihren spitzen Hüten und Schnabelschuhen marschieren im Gleichschritt nach rechts.
Yazilikaya stellt für Photographen eine Herausforderung dar, oder vielmehr ein Geduldsspiel. Da z. B. in Kammer A das Hauptrelief der Götter und das Tudhaliyabild auf gegenüberliegenden Wänden liegen, hat das eine am Vormittag, das andere nur am Nachmittag brauchbare Lichtverhältnisse. In Kammer B gillt das Gleiche, nur daß hier auf Grund der hohen, senkrechten und eng stehenden Wände das Zeitfenster zum Knipsen noch kleiner ist. Wer das ganze Heiligtum festhalten möchte, dem bleibt nichts anderes übrig, als sich viel Zeit zu lassen.Die Anfahrt ist die gleiche wie nach Hattusa, von Bogazkale aus ist Yazilikaya natürlich ausgeschildert.Auf der Hattusa-Homepage gibt es schöne Bilder und Zeichnungen von Yazilikaya unter www.hattuscha.de/Deutsch/yazilikaya.htm und auch Wikipedia hat einen schönen Artikel.
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